Geschichte des Wasser

Brunnen, Bewässerungsanlagen, Wasserleitungen, aber auch Abwasserkanäle wirken auf uns sehr modern. Die Geschichte ihrer Erfindung liegt jedoch schon 4.000 bis 8.000 Jahre zurück. In der so genannten Jungsteinzeit begannen die Menschen sich von Ackerbau und Viehzucht zu ernähren. Dabei kamen sie auf die Idee, wie sie sich, ihre Tiere und Felder am besten mit lebensnotwendigen Wasser versorgen konnten.

Die ersten Aquädukte

Das Wort Aquädukt setzt sich aus dem lateinischen Wörtern Aqua – Wasser und ductus – führen zusammen, was die Aufgabe der Bauwerke sehr gut bezeichnet: Trinkwasser leiten. Das erste Aquädukt im Römischen Reich entstand vor etwa 2.300 Jahren.

Die ersten Kanäle

In Mesopotamien, dem Land zwischen den Flüssen Euphrat und Tigris, bauten die Menschen schon vor 5.000 Jahren Kanäle, um ihre Felder zu bewässern. In Vorderasien, im Zweistromland, war die so bewässerte Erde sehr fruchtbar. Die Menschen erfreuten sich an einer reichen Ernte. Auch in Ägypten baute man schon vor 4.900 Jahren Kanäle, um Wasser des Flusses Nil auf die Äcker zu leiten.

Die erste Kanalisation

Eine Kanalisation ist ein Labyrinth aus Leitungen, die Abwasser aus einer Stadt hinaus befördern. Faszinierende Zeugnisse sind aus Mohenjo-Daro bekannt, einer Siedlung am Unterlauf des Flusses Indus im heutigen Pakistan. Dort baute man vor rund 5.000 Jahren überdeckte Abwasserkanäle. Auch in Ur, der Hauptstadt Mesopotamiens, legte man vor rund 4.500 Jahren eine geschlossene Kanalisation an.

Die ersten Brunnen

Im alten Ägypten gab es schon vor 4.500 Jahren Brunnenanlagen. Dabei wurde so lange senkrecht in die Tiefe gegraben, bis das Grundwasser erreicht und genutzt werden konnte. Im Iran wurden vor 3.000 Jahren unterirdische Stollen gebaut, die am Gebirgsrand starten und in Siedlungen enden. Die Gänge sind waagerechte Brunnen, die das Grundwasser nur vorsichtig anzapfen. Diese Art der Wassergewinnung heißt Qanat-Bewässerung.

Die Geschichte der Wasserversorgung in Dillenburg

Erste Leitungsgebundene Wasserversorgung

Die erste bekannte Gussrohrleitung in Deutschland wurde im Mittelalter um das Jahr 1455 im Auftrag von Graf Johann IV verlegt, der sein Schloss mit Wasser aus dem Bereich der Sandgrube versorgt haben wollte. Die Ausführung war noch recht einfach, die Dicke der Rohre war uneinheitlich und die Baulängen mit ca. einem Meter überschaubar. Diese Rohre waren jedoch über 300 Jahre bis zur Zerstörung des Schlosses im Juli 1760 in Betrieb.

Einweihung zentraler Wasserversorgung

Der Start der zentralen Trinkwasserversorgung der Oranienstadt Dillenburg fand seinen Anfang mit der Inbetriebnahme des Hochbehälters „Auf der Schütte“ im Juli 1892. Von dort aus wurde der noch recht überschaubare Bezirk der Innenstadt mit Wasser aus Druckrohrleitungen versorgt.

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