Am 22.03.2022 ist Weltwassertag. Zu diesem Tag rufen die Vereinten Nationen seit 1992 auf, um alljährlich an die Besonderheiten von Wasser als essenziellsten Ressource allen Lebens zu erinnern. Der Weltwassertag 2022 steht unter dem Motto „Unser Grundwasser: Der unsichtbare Schatz“. Dieses Motto wollen wir, die Stadtwerke Dillenburg, aufgreifen, um das Thema Grundwasser in einer Reihe etwas in den Fokus zu rücken. Die elementare Bedeutung des Grundwassers als unverzichtbare Ressource und als Teil des Wasserkreislaufs sowie die Belastungen, denen es durch menschliches Handeln und zunehmend verstärkt durch den Klimawandel ausgesetzt ist, sind vielen Menschen nicht wirklich präsent und bewusst.
Im Rahmen der Kampagne „Wasser. Läuft!“ des Landesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft Hessen/Rheinland-Pfalz e. V. werden bereits seit letztem Jahr zahlreiche Informationen rund um das Thema Trinkwasser bereitgestellt. Weitere Informationen dazu wie auch zu einem Gewinnspiel zum Weltwassertag finden Sie unter www.wasserlaeuft.de. Einen Teil dieser Informationen möchten wir jedoch auch nutzen, um Sie hier an dieser Stelle zu informieren.
Diversifizierung der Wassergewinnung
Die Wasserversorger verteilen die Wassergewinnung. Das heißt sie nutzen für ihr Versorgungsgebiet unterschiedliche Ressourcen (Grundwasser, Quellen, angereichertes Grundwasser, Uferfiltrat) und verbinden ihr Netz zum Teil mit anderen Wasserversorgern, um zusätzliche Ressourcen aus der Region mit zu nutzen. Man spricht von Diversifizierung. So stellen die Versorger gemeinsam auch langfristig sicher, dass immer ausreichend Wasser für den Kunden zur Verfügung steht.
Dass man auf unterschiedliche Ressourcen zurückgreifen muss, hat mehrere Gründe: Als Folgen des Klimawandels verringern sich die Niederschläge und die Temperaturen steigen. Dadurch versiegen zumindest zeitweise mehr Quellen. In der Regel geschieht das zu Zeiten, in denen man für die Wasserversorgung vergleichsweise viel Wasser benötigt: an heißen Sommertagen nach mehreren Wochen ohne Regen. Angereichertes Grundwasser hingegen ist klimawandelresistent, denn hierbei werden ausbleibende Niederschläge durch Menschenhand ausgeglichen. Das ganze Jahr über wird Oberflächenwasser z.B. aus großen Flüssen aufbereitet und versickert. So wird sichergestellt, dass unabhängig von ausbleibenden Niederschlägen immer ausreichend Grundwasser für die Wasserversorgung zur Verfügung steht.
Darüber hinaus sind Niederschlagsmengen regional sehr unterschiedlich verteilt. So hatte Gießen 2020 bis Mitte August 161% der für diesen Monat üblichen Regenmenge erreicht, während 60 km nördlich, im Burgwald zum gleichen Zeitpunkt nur 3% der im August üblichen Regenmenge gefallen war. Diese regionalen Unterschiede gleichen die Wasserversorger durch Diversifizierung ihrer Wassergewinnung aus.
Bei den Stadtwerken in Dillenburg wird das an die Kunden abgegebene Wasser vollständig im Gemarkungsgebiet der Oranienstadt gewonnen. Zwischen den Stadtteilen existiert ein innerstädtisches Verbundsystem, so dass gewonnenes Trinkwasser im Netz im Stadtgebiet „verschoben“ werden kann, sollten lokal Versorgungsengpässe auftreten. Mit dem Wasserbeschaffungsverband Dillkreis Süd wird eine Gewinnungsanlage aktuell gemeinsam genutzt. An dieser Stelle könnte bei Bedarf zwischen den Netzen eine Verbindung geschaffen werden. Weitere Verbindungen zu anderen benachbarten Kommunen bestehen aktuell nicht.
Wie setzt sich die Wasserförderung zusammen?
In Hessen und Rheinland-Pfalz sieht das, wie folgt, aus.
Bezogen auf Dillenburg nimmt das Grundwasser einen noch größeren Stellenwert ein. Das Wasser wird mittels einer Quelle, drei Trinkwasserstollen und zehn Brunnen gewonnen. Der Anteil des Grundwassers an der jährlichen Förderung liegt somit bei rd. 93 Prozent!
Sollten Sie Fragen zur Wasserversorgung teilen Sie uns diese unter stadtwerke@dillenburg.de mit und wir werden versuchen, sie im Rahmen der Serie weiter zu beantworten.